Der Gott der Meere , Manann


Machtzentrum / Hauptsitz des Kultes: Marienburg

Oberhaupt des Kultes: Matriarchin Camille Dauphina

Haupteinflussgebiet: Nördliches Imperium

Wichtige Orden: Orden des Albatros

Heilige Symbole: Wellen und Wellenmuster, Albatrosse, fünfzackige Krone

Heilige Schriften: Von Meer und Menschen, Geschichten des Albatros, Liber Manann


Niemand im Imperium wird an seinem Namen vorbeikommen. Seine Bedeutung ist gleichzusetzen mit den Wasserstraßen, die sich durch das ganze Imperium schlängeln und wie Adern das Land am Leben erhalten. Er selbst ist aufbrausend und zornig wie ein großer Sturm auf hoher See, dessen Wellen brechend gegen spitze Felsen schlagen. Der Herr der See ist launisch und unberechenbar wie das Meer selbst und könnte innerhalb eines Wimpernschlages die komplette Welt unter Wasser setzen, so glaubt man. Jeder der nur seine Stiefelspitze auf die Planken eines Schiffes setzt, wird einen Gelehrten des Mananns vor sich stehen haben, dessen eindringlichen Augen dich förmlich dazu zwingen, ein Gebet an den launischen Gott des Meeres zu richten, um Unheil und Verderben vorzubeugen.

Der Kult des Manann

 

Die Priester dieses Kultes sind dafür verantwortlich, dass Manann stets besänftigt bleibt. Durch Opfergaben, Rituale sowie Lobpreisungen, die seinem Ego besonders schmeicheln, wird sein aufschäumendes Gemüt gedämpft, denn sonst könnte es jederzeit zu gewaltigen Ausmaßen kommen. Überschwemmungen, gewaltige Stürme und viel schlimmere Katastrophen werden durch den Kult verhindert. Doch nicht immer muss das negative Auswirkungen haben. Während des Sturm des Chaos, vermutlich zu Zeiten von Magnus des Frommen, zogen Armeen der Verderbnis durch das Ostland. Willkürlich ermordeten sie die Gelehrten und Gläubigen Mananns und demolierten die Tempel und Schreine. In dieser Notlage baten die Gläubigen in der Stadt Salkaten ihren Gott um Hilfe. Der Herrscher der Meere ist nicht gerade dafür bekannt seinen menschlichen Untertanen gerne zu helfen, doch im Volksmund erzählt man sich, dass er einen Sturm schickte. Dieser umhüllte die gesamte Stadt und trieb die Armeen des Chaos ins Landesinnere, womit die übrig gebliebenen Gläubigen überlebten. Daher herrscht im ganzen Imperium hoher Respekt gegenüber den Gelehrten, besonders stark zwischen Altdorf und Marienburg am Unterlauf des Reiks, da hier das Volk vom Flusshandel abhängig ist und somit nah an den Herrscher der See gebunden ist. Die Folge daraus sind hohe Macht in der Politik und im Handel. Es ist nicht unüblich, dass ein Herrscher seine politischen Maßnahmen nicht durchführen konnte, weil er Manann nicht genügend Respekt zollen konnte. Ein Dorn in den Augen der anderen Kulte, denn sie behaupten das die Anhänger Mananns ihre Position ausnutzen würden um hohe Gelder einzustreichen und wenn sie es nicht täten, der Zorn ihres Gottes über sie walten würde.

 

Die Menschen des Kultes

 

Doch von politischen Angelegenheiten zu den Gelehrten selbst. Einen Priester würde man auf der Straße wohl erst auf dem zweiten Blick erkennen, denn im Alltag tragen sie keine besonderen Kleider die ihren Glauben widerspiegeln. Nur zu Festlichkeiten sowie rituellen Gebetszeiten tragen sie blaugrüne, grün-bläuliche oder blaugraue Roben die oftmals mit blauen oder weißen Wellenmustern verziert sind. Generell tragen die meisten der Gläubigen ein Symbol ihres Gottes an sich wie zum Beispiel Talismane in Form von Wellen. Tätowierungen und Körperschmuck sind ebenfalls nichts ungewöhnliches und häufig zu sehen, besonders Hohepriester sind förmlich damit überhäuft. Einen anzutreffen wird sich am Festland wohl eher schwierig gestalten, denn der Großteil von ihnen ist stetig auf Schiffen unterwegs. Unter Seefahrern ist es ein gutes Omen einen Manannpriester mit an Bord zu haben, es schützt einen vor dem Zorn der See und beschert eine meist unbeschwerliche Reise. Dadurch sind sie sehr begehrt und werden gut bezahlt, weswegen sie oftmals das Deck und die Crew wechseln. Vom Wesen her sind die Priester des Manann recht gesellige aber vorsichtige Menschen, da sie überwiegend aus Häusern kommen, die beruflich sowie persönlich eine Verbindung zum Meer haben. Solche Berufe sind zum Beispiel Seeleute, Fischer, pensionierte Kapitäne, Navigatoren oder einfache Matrosen. Grundlegend entfernen sich Gläubige kaum vom Wasser. Sie fühlen sich schlecht wenn sie die salzige Luft nicht mehr in ihren Lungen spüren, keine Schiffe zu sehen sind oder das Kreischen der Möwen nicht mehr hörbar ist. Ihr Gott ist unberechenbar, sein Gemüt könnte umschlagen von jetzt auf gleich, was ein Grund für ihr Aberglaube ist. Sie führen täglich verschiedene Riten durch um Manann ruhig zu stellen und sind ständig auf der Hut, besonders wenn sie auf See unterwegs sind. Jeder noch so kleiner Fehler könnte ein Letzter sein. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die Priester des Manann Sühnetaten begehen. Vom Auspeitschen mit einer neunschwänzigen Katze, das Festbinden an einen Mast oder Bugspriet auf See oder für die allerschlimmsten und unverzeihlichen Taten: Kielholen. Ein scheußlicher Ritus bei dem der Sünder an einem Seil festgebunden und ins Meer gestoßen wird. Am Seil wird er dann unter dem Schiff durchgezogen. Bei viel Glück zerreißen die Seepocken an der Unterseite des Schiffes einem nur die Kleidung oder reißt einem das Fleisch auf, doch in den meisten Fällen ertrinken oder verbluten die Sünder oder werden von blut dürstenden Haien gefressen.

 

Ausbildung der Priester

 

Auch der Weg zum Priester des Mananns ist kein leichter Weg. Der wohl leichteste Teil ist das Finden eines Mentors oder Lehrmeisters, der den Lernwilligen die Weisheiten und Edikte näher bringt und ihm den Willen von Manann zu verstehen gibt. Sie müssen es verinnerlichen was für eine Macht sie damit in den Händen halten, dass sie die Balance erhalten müssen um jeden Preis. Der Hauptbestandteil ihrer Lehre besteht aus, für den Schüler gesehen, langweiligen Arbeiten die er tagtäglich vollziehen muss. Sie haben den indirekten Zweck den Lernwilligen Demut gegenüber ihres Gottes zu lehren. Desweiteren müssen sie sich auch praktisch beweisen als Steuermann, Navigator, Stauer und anderen Aufgaben die mit praktischen Tätigkeiten auf See zu tun haben. Der letzte Akt, der letzte Schritt vor dem Priester Dasein ist eine Prüfung, eine Probe die “vor den Mast treten” genannt wird. Dabei wird der angehende Priester an einen Mast am Pier gebunden ohne jegliche Bewegungsfreiheit, sodass er gezwungen ist komplett still zu stehen. Währenddessen ziert eine fünfzackige Krone sein Haupt, das Symbol seines Gottes. Manann wird dann einen Sturm schicken um zu überprüfen ob er seines würdig ist. Empfindet er ihn als solchen nicht, wird er kurzerhand von einem Blitz erschlagen und damit von jetzt auf gleich getötet. Sollte der Schüler den Sturm heil überstehen, muss er anschließend einen Tag in praller Sonne oder in eisiger Kälte überstehen. Nach bestandener Prüfung kann er nun als Priester innerhalb des Kultes agieren.

Die Reaktionen und das weitere Voranschreiten ist unterschiedlich, die meisten verstehen Mananns Wesen besser und sind sich ihrer Aufgabe vollstens bewusst, während manche sich komplett von ihm und der See abwenden und dem Kult den Rücken kehren.

 

Stätten und Tempel

 

Einzig allein am Standort eines Mananntempel kann man ihn erkennen. Wo sonst als an den Küsten des Imperiums sollten sie stehen. Schreine, Tempel und Altare die stetig von Priestern und Gelehrten betreut werden. In ihnen vollziehen sie Rituale, sagen das Wetter voraus oder bitten ihren Herren um eine ruhige See, kräftige und günstige Winde sowie einen guten und ausreichenden Fischfang. Besonders bevorzugt sind hierbei Inseln oder Halbinseln, wegen der unmittelbaren Nähe zu Manann. Jeder Tempel ist äußerlich anders aufgebaut, ob ein windschiefes vielleicht eher unscheinbares Gebäude oder ein prunkvoller Tempel aus Gold, Edelsteinen und Muscheln. Der wichtigste Tempel ist der Hochtempel in Marienburg. Auch können alte Schiffe Stätten des Manann sein. Solche fahrenden Schreine besitzen feste Angelegestellen verteilt entlang der Küste dessen Ankunft oftmals ein Grund für Feierlichkeiten ist. Von außen sind sie so verschieden, dass man keine Norm in ihnen erkennen kann. Im Inneren hingegen zeigen sich gewisse Standards und Regelmäßigkeiten. In jeder der Stätten steht eine große Statue mit der Verkörperung Mananns, meist in einer großen geräumigen Halle in der sich die Gläubigen versammeln können. Sie repräsentieren allesamt die Tugenden ihres Kultes: Stärke, Entschlossenheit sowie Unabhängigkeit. Letztere Tugend ist vor allem in der Verwaltung der Tempel zu sehen. Während der Hochtempel vom höchsten Glied, dem Patriarchen oder Matriarchen geleitet wird, ist die Leitung der kleineren Tempel den örtlichen Priestern überlassen. Dadurch sind sie auch eher als halb-autonome Gruppen zu bezeichnen.

 


Die Ordensgemeinschaften

 

Strohmfels

Während Manann eher als griesgrämiger und launischer Gott bezeichnet wird, ist Strohmfels die gewaltvollere und blutdürstigere Version von ihm. Man bezeichnet ihn als eine nahezu bösartige Gottheit in Form eines Hais, die jagt und tötet zum reinen Genuss und Vergnügen. Verehrt wird er von den Freibeutern der Krallensee, von den Strandräubern an den Küsten des Imperiums sowie von allen Piraten innerhalb der Alten Welt. Seine Interpretation ist weit gefächert, manche sehen ihn als Gott der Norse oder als Teil des Blutgottes selbst. Die Anhänger Strohmfels sind aber einer völlig anderen Meinung, denn sie sehen ihren Gott nicht als eine “andere Version”, sie sehen in ihm den wahren Manann. Als absoluten Zerstörer, dessen Zorn die Winde und die See toben lässt. Die Verehrung von Strohmfels ist im gesamten Imperium und tiefen Lande verboten und wird mit dem Tod bestraft. Der einzige Ort wo er offen angebetet wird ist Sartosa.

 

Orden des Albatros

Der Orden des Albatros ist mit die einzige Gemeinschaft die zaubernde Priester in ihren Reihen beherbergt. Es ist ihnen möglich den Willen Mananns zu kanalisieren und ihn zum Schutz von Seeleuten einzusetzen. Die derzeitige Matriarchin Camille Dauphina bestimmt über diesen Kult und führte gewaltvoll einige finanzielle Änderungen durch, was für Unmut unter den anderen Kulten und den Mitgliedern selbst sorgt. Die Priester dieses Orden bestehen aus Steuerleuten und Navigatoren.

Söhne des Manann

Die Söhne Mananns sind der weit verbreitetste Kult, dessen Hauptsitz in der Stadt Salkaten liegt. Ihre Tempel und Stätten sind dabei über die gesamte Nordküste verteilt von wo aus man die prächtigen weißen und türkisen Rüstungen erblicken kann. Anders als die Priester in beispielsweise Marienburg zieht es dieser Orden vor, im Namen ihres Gottes selbst aktiv zu werden. Mit Entermessern, Speeren sowie Rundschilden ziehen sie in den Kampf gegen Piraten und den Dieben auf hoher See. Besonders die Anhänger von Stromfels sowie die Strandräuber stehen stetig auf ihrer schwarzen Liste und werden entlang der Küsten verfolgt. Oftmals werden sie auch durch Gefolgsleute der "Sturmwacht" begleitet, ebenfalls eine Ordensgemeinschaft mit dem Glauben an Manann, die es sich zur Aufgabe gemacht hat die Anhänger Stromfels ausfindig zu machen und auszurotten. Sieht man also Männer in dunkelblauen oder grauen Kapuzenmänteln, auf denen feine Wellenmuster in weißer oder silberner Farbe sind und dazu noch einen Dreizack tragen, kann man davon ausgehen einen dieser Gläubiger vor sich stehen zu haben.